Aber was genau versteht man unter Co-Branding? Welche verschiedenen Arten gibt es, und welche Vor- und Nachteile bringt dieser Ansatz mit sich?
Lass uns das gemeinsam herausfnden und dabei 30 Co-Branding-Beispiele aus der Praxis anschauen.
Was ist Co-branding?
Co-Branding ist eine strategische Partnerschaft zwischen zwei oder mehr Marken, die gemeinsam ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Kundenerlebnis entwickeln.
Indem sie ihre Stärken und Ressourcen kombinieren—wie Fachwissen, Kapital und Markenimage—zielt Co-Branding darauf ab, vom Ruf und Kundenstamm der jeweils anderen Marke zu profitieren.
So, a co-branding partnership can increase visibility, broaden market reach, and boost customer loyalty for all involved brands.
Ist Co-Branding dasselbe wie Markenkooperation?
Nicht ganz. Co-Branding ist eine spezielle Form der Markenkooperation.
Markenkollaboration bezieht sich auf verschiedene Beziehungen, die eine Marke eingehen kann, zum Beispiel:
- Marke-zu-Marke (einschließlich Non-Profit-Organisationen)
- Marke-zu-Künstler
- Marke-zu-Kunde
- Marke-zu-Influencer
Markenkooperationen können verschiedene Formen annehmen, etwa gemeinsames Marketing oder die gemeinsame Unterstützung wohltätiger Zwecke, ohne dass zwangsläufig ein gemeinsames Produkt entsteht.
Co-Branding hingegen führt immer zu einem greifbaren Ergebnis, wie einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem Erlebnis.
30 Co-Branding Beispiele, nach Typen sortiert
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Co-Branding und unzählige Beispiele. Hier sind nur einige davon:
Produkt-Co-Branding:
Zwei oder mehr Marken arbeiten zusammen, um ein neues Produkt oder einen Service zu schaffen, der die Stärken der beiden Partner kombiniert.
Beispiele
- Adidas und Allbirds designten gemeinsam die CO₂-ärmsten Performance-Schuhe, die je von einer der Marken hergestellt wurden. Mit dieser Zusammenarbeit zeigten beide Marken ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel.
- Nike und Apple entwickelten zusammen das Nike+ iPod Sports Kit, um Fitness-Tracking-Technologie in Laufschuhe zu integrieren. So konnten Nutzer ihr Training und ihre Performance nahtlos tracken.
- Lego und Ikea kollaborierten an einem Aufbewahrungssystem, das den spielerischen Charakter von Lego mit den funktionalen Möbeln von Ikea kombinierte.
- Apple, Goldman Sachs und Mastercard entwickelten gemeinsam die Apple Card, eine digitale Kreditkarte mit Echtzeit-Transaktionsübersicht, Daily-Cash-Rewards-Programm und ohne Gebühren.
- Lego und Airbnb schufen ein einzigartiges Erlebnis, bei dem man in einem Lego-Haus übernachten konnte, das mit Millionen von Steinen gefüllt war.
- Gucci und Vans kreierten eine limitierte Auflage von Schuhen, die aus Gucci-Stoffen in Vans-Mustern hergestellt wurden.
- Mattel und Hasbro taten sich zusammen, um gemeinsam Spielzeug und Spiele zu entwickeln, zum Beispiel ein Monopoly mit Barbie-Thema.
- LG und Prada entwickelten gemeinsam ein Touchscreen-Handy, bevor Apple das iPhone auf den Markt brachte.
- Dolce & Gabbana arbeiteten mit Smeg zusammen, um eine Reihe von Küchengeräten in leuchtenden Farben und mit Mustern zu entwickeln.
- Dyson tat sich mit Issey Miyake zusammen, um einen Handstaubsauger in limitierter Auflage zu entwickeln.
Ingredient Co-Branding
Beim Ingredient Co-Branding (Zutaten-Co-Branding) wird dem Produkt einer Marke ein bestimmter Bestandteil oder eine Zutat einer anderen Marke hinzugefügt.
Beispiele
- Gore-Tex arbeitete mit Outdoor- und Sportmarken zusammen, um seine Materialien in deren Kleidungsstücke zu integrieren. So steigerten Marken wie Mammut oder Nike die Leistung ihrer Produkte, während Gore-Tex an Bekanntheit und Umsatz gewann.
- Dell profitierte bei der Verwendung von Intel-Prozessoren von deren Leistung und Ruf. Gleichzeitig profitierte Intel von Dells Vertriebskanälen.
- Eine ähnliche Partnerschaft bestand zwischen Tesla und Panasonic. Tesla verbesserte die Reichweite und Leistung seiner Elektroautos durch die Verwendung der Panasonic-Batterien. Im Gegenzug gewann Panasonic an Einfluss und Umsatz.
- Nike und Headspace kooperierten, um die Fitness-Apps von Nike um Meditations- und Achtsamkeits-Funktionen zu erweitern.
- Die Partnerschaft zwischen Uber und Hilton ermöglichte es Hilton-Gästen, Uber-Fahrten zum und vom Hotel über die Hilton-HHonors-App zu buchen.
- TripAdvisor und Deliveroo taten sich zusammen, um den Essenslieferdienst von Deliveroo in die TripAdvisor-Plattform zu integrieren.
- EasyJet und Europcar kooperierten, um die Buchung von Mietwagen über die Website von EasyJet zu ermöglichen.
- So wie McDonald’s sich für eine Partnerschaft mit Coca-Cola entschied, beschloss Subway, Pepsi-Getränke anzubieten.
- Oreo-Kekse wurden oft in andere Süßwaren wie Milka-Schokolade oder Häagen-Dazs-Eiscreme integriert.
- Und noch ein lokales Beispiel aus Wellington, Neuseeland: Meine Lieblingsbäckerei Belen, die vegane Backwaren anbietet, produzierte spezielle Croissants, um die Markteinführung der neuesten Erdnussbuttersorte der ebenfalls in Wellington ansässigen Firma Fix & Fogg zu feiern.
Joint Venture Co-Branding
Hier gründen mehrere Marken eine eigene juristische Einheit, um gemeinsam Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und zu vermarkten.
Beispiele
- Hulu wurde von mehreren Medienkonzernen, darunter NBCUniversal, The Walt Disney Company, 21st Century Fox und Time Warner, gegründet, um einen Streaming-Dienst mit breitem Angebot anzubieten.
- Sony und Ericsson schlossen sich als Sony Ericsson zusammen und kombinierten ihr Fachwissen in den Bereichen Unterhaltungselektronik und Telekommunikation, um Mobiltelefone zu entwickeln. Das Joint Venture wurde 2012 aufgelöst, als Sony das Mobiltelefongeschäft aufkaufte.
- Star Alliance war ein Zusammenschluss mehrerer Fluggesellschaften, der Langstrecken-Reisenden nahtlosere Verbindungen und weitere Vorteile bot.
Komplementäres Co-Branding
Bei dieser Partnerschaft schließen sich Marken mit komplementären Produkten oder Dienstleistungen zusammen, um sich gegenseitig zu ergänzen. Das Ergebnis ist meist eine bessere Kundenerfahrung—nicht immer ein Produkt oder Service.
Beispiele
- Casper und West Elm schlossen eine Partnerschaft, um Kunden die Möglichkeit zu bieten, Casper-Matratzen in Betten von West Elm zu testen. Dies kam den Kunden zugute und sparte West Elm die Anschaffung von Ausstellungsmatratzen.
- Spotify und Uber kollaborierten, um Reisenden während ihrer Uber-Fahrten ihre Lieblings-Playlists von Spotify abzuspielen. Diese Zusammenarbeit schuf ein nahtloseres Erlebnis für Spotify- und Uber-Nutzer.
Geografisches Co-Branding
Marken aus verschiedenen Regionen arbeiten zusammen, um sich Zugang zu neuen Märkten zu verschaffen, oder große internationale Unternehmen schließen sich mit kleineren, lokalen Marken zusammen.
Beispiele
- IKEA arbeitete mit lokalen Designern und Künstlern zusammen, um regionalspezifische Kollektionen zu entwerfen, wie etwa mit lateinamerikanischen Künstlern.
- Lime und Uber arbeiteten zusammen, sodass Nutzer der Lime-Elektroroller diese direkt in der Uber-App buchen konnten.
Sponsorship Co-Branding
Verschiedene Marken arbeiten zusammen, indem sie gemeinsam Events sponsern oder organisieren und damit Erlebnisse schaffen.
Beispiele
- Visa arbeitete mit Uber Eats zusammen, um nachhaltigere Verpackungen für Takeaways anbieten zu können.
- GoPro und Red Bull schlossen sich für das „Red Bull Stratos“-Event zusammen und filmten den Fallschirmsprung von Felix Baumgartner in der Stratosphäre. Darüber hinaus gingen die Marken eine globale Partnerschaft ein, bei der GoPro der exklusive Kamera- und Content-Partner von Red Bull wurde.
Same-Company Co-Branding
Diese Art des Co-Branding ist eher ein Sonderfall. Same-Company Co-Branding (Co-Branding im gleichen Unternehmen) bedeutet, dass ein Unternehmen seinen etablierten Markennamen verwendet, um neue Produkte oder Dienstleistungen einzuführen.
Beispiel
Ein Beispiel ist Courtyard by Mariott. In dem Falle profitiert die Hotelkette Courtyard von Mariott’s Markennamen und -image.
Vorteile von Co-branding
- Erreicht mehr Menschen durch erhöhte Reichweite und Sichtbarkeit.
- Ermöglicht den Eintritt in neue Märkte und Segmente.
- Verbessert den Ruf einer Marke durch Zusammenarbeit mit anderen vertrauenswürdigen Marken.
- Schafft neue und einzigartige Angebote durch die Kombination von Wissen und Ressourcen.
- Teilt die Kosten für Forschung, Entwicklung und Marketing.
- Bindet Kunden an die Marken durch die Schaffung von Markenerlebnissen. Laut einer Studie finden 71% der Verbraucher es angenehm, wenn Marken zusammenarbeiten, um einzigartige Produkte zu schaffen.
Risiken von Co-branding
Wie alles birgt auch das Co-Branding einige Risiken, derer du dir bewusst sein solltest, darunter:
- Die Kombination mehrerer Marken kann die Identitäten der einzelnen beteiligten Marken schwächen.
- Wenn die Partner-Marken nicht dieselben Werte und Überzeugungen teilen, können Kunden mit der Partnerschaft frustriert werden.
- Negative Presse für eine Marke kann sich auf den Ruf der anderen Marken auswirken.
- Die Erstellung detaillierter Verträge kann zeitaufwändig und kostspielig sein, besonders für kleinere Marken.
- Der Umgang mit den unterschiedlichen Sichtweisen aller Beteiligten kann eine Herausforderung sein.
Ich möchte dir zwei konkrete Negativbeispiele nennen:
- LEGO beendete seine Zusammenarbeit mit Shell aufgrund von dessen umweltschädlichem Ruf. Zuvor war das Shell-Logo in Lego-Sets zu sehen.
- Nach der Partnerschaft mit Microsoft und der Einführung des Windows-Betriebssystems erlebte Nokia einen Nachfragerückgang aufgrund der Unbeliebtheit des Systems.
Was macht eine erfolgreiche Co-Branding-Partnerschaft aus?
Eine erfolgreiche Co-Branding-Partnerschaft basiert auf gemeinsamen Werten, Überzeugungen und Zielgruppen, sowie ähnlicher strategischer Ausrichtung und gegenseitigem Vertrauen.
Außerdem sollte es immer eine klare rechtliche Vereinbarung bezüglich Verantwortlichkeiten, geistigem Eigentum und finanziellen Aspekten geben.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
- Co-Branding ist eine strategische Partnerschaft zwischen zwei oder mehr Marken, um gemeinsame Produkte, Services oder Erfahrungen zu schaffen.
- Erfolgreiches Co-Branding basiert auf gemeinsamen Werten, Zielgruppen, ähnlicher strategischer Ausrichtung und gegenseitigem Vertrauen.
- Verschiedene Arten von Co-Branding umfassen:
- Produkt-Co-Branding
- Ingredient-Co-Branding
- Joint-Venture Co-Branding
- Komplementäres Co-Branding
- Geografisches Co-Branding
- Sponsoring Co-Branding
- Same-Company Co-Branding
- Co-Branding hat viele Vorteile, darunter eine größere Reichweite und bessere Sichtbarkeit der Marke, Eintritt in neue Märkte, höhere Glaubwürdigkeit, Produktinnovation, Kostenteilung und stärkeres Engagement der Kunden.
- Co-Branding birgt jedoch auch Risiken wie potenzielle Schwächung der individuellen Markenidentitäten, Wertekonflikte, Rufkonflikte, komplexe rechtliche Vereinbarungen und Herausforderungen beim Umgang mit Stakeholdern.
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Titelbild von cottonbro studio