Blog

Was macht eine starke Marke aus?

Diesen Artikel gibt es auch auf Englisch .

Eine moderne Uhr, die wie ein Maßgerät aussieht als Einleitung für meinen Artikel "Was macht eine starke Marke aus"
Von Nine Blaess
5:11 Minuten Lesezeit
September 25, 2025
In diesem Artikel
In einer so hart umkämpften Wirtschaft wie heute ist eine starke Marke das A und O für ein erfolgreiches Unternehmen. Aber eine starke Marke besteht aus weit mehr als nur einem Logo oder einer einprägsamen Tagline. Sie verkörpert die Identität deines Unternehmens, schafft Verbindungen und fördert Glaubwürdigkeit sowie Loyalität. Lass uns gemeinsam schauen, was eine starke Marke ausmacht, sodass du deine eigene Marke erfolgreich aufbauen kannst.

So, let’s clarify what makes a strong brand, so you can create one of your own.

Was ist eine starke Marke?

Eine starke Marke wird hoch angesehen und als wertvoll wahrgenommen. Sie hat einen exzellenten Ruf, eine loyale Kundenbasis und bietet qualitativ hochwertige Produkte oder Leistungen.

Aber es geht nicht nur um Qualität, sondern auch darum, wiedererkannt zu werden. Starke Marken investieren darin, Wiedererkennbarkeit aufzubauen, damit sie im Gedächtnis ihrer Kunden bleiben. Menschen wissen dann nicht nur, was die Marke verkauft, sondern auch wofür sie steht.

Sie scheuen sich nicht, aufzufallen und ihre Einzigartigkeit deutlich zu zeigen. Durch kontinuierliche Sichtbarkeit, Konsistenz und Klarheit entsteht Glaubwürdigkeit.

Dadurch steigt auch ihr Markenwert, also der finanzielle Gesamtwert ihrer Marke auf dem Markt.

Wie Jeff Bezos einmal sagte:

Eine Marke für ein Unternehmen ist wie ein Ruf für eine Person. Man erwirbt sich seinen Ruf, indem man versucht, schwierige Dinge gut zu machen.

13 Merkmale einer starken Marke

Hier sind 13 Eigenschaften, die starke Marken typischerweise gemeinsam haben.

1. Fokus auf die Zielgruppe

Starke Marken haben ein genaues Verständnis für ihre Zielgruppe.

Durch die Analyse der Vorlieben, der Demografie und des Verhaltens ihrer Zielgruppe können Unternehmen Angebote und Kampagnen entwickeln, die auf persönlicher Ebene ansprechen und die Bedürfnisse, Herausforderungen sowie Wünsche der Konsumenten erfüllen.

Ein Paradebeispiel ist Oatly: Die mutige, rebellische Markenpersönlichkeit, gepaart mit dem Engagement für Umwelt- und ethische Belange, spricht bewusste, empathische Konsumenten an, weil sie eine klar Meinung vertritt.

Weiterlesen

Ich habe einen ganzen Artikel darüber geschrieben, warum es wichtig ist, die Zielgruppe genau zu kennen—im Branding und Busineness allgemein.

2. Klare Positionierung

Erfolgreiche Marken unterscheiden sich von ihren Konkurrenten, indem sie eine klare Positionierung auf dem Markt einnehmen.

Ein Beispiel hierfür ist Volvo. Das Unternehmen hat sich als Marke etabliert, die für Sicherheit und Zuverlässigkeit steht. Durch kontinuierliches Engagement in diesem Bereich ist Volvo zur ersten Wahl für Menschen geworden, die ein sicheres Auto suchen.

Im Gegensatz dazu steht Audi für Leistung und innovatives Design. Durch die nahtlose Verbindung von Technologie und eleganter Ästhetik spricht Audi eine ganz andere Zielgruppe an als Volvo.

Weiterlesen

Mein Artikel über Markenpositionierung mit zahlreichen Beispielen könnte dich auch inspirieren.

3. Gut definierte Mission und Werte

Starke Marken gehen über den reinen Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen hinaus. Sie haben eine klar formulierte Mission und eine Reihe von zentralen Werten, die ihnen als Orientierung dienen.

Ein gut formuliertes Mission Statement gibt Marken eine klare Ausrichtung und Ziele. Werte, hingegen, stärken das Vertrauen und fördern die Übereinstimmung zwischen der Marke und ihren Kunden.

Sind die Mission und die Werte einer Marke klar definiert und umsetzbar, hilft das dabei, tiefere Verbindungen zu Kunden, Mitarbeitenden und anderen Stakeholdern aufzubauen. Zudem wird eine Kultur gefördert, die auf gemeinsamen Überzeugungen basiert.

Nehmen wir Patagonia als Beispiel.

Mit seiner Mission, „das beste Produkt zu erstellen, keinen unnötigen Schaden zu verursachen und Business zu nutzen, um Lösungen für die Umweltkrise zu inspirieren und umzusetzen“, ist Patagonia zu einem Symbol für diejenigen geworden, denen unser Planet am Herzen liegt.

Weiterlesen

Schau dir diesen Artikel an für echte Beispiele für Markenwerte.

4. Appropriate brand name

4. Geeigneter Markenname

Was meine ich mit „geeignet“?

Ein gut gewählter Name spiegelt die Identität der Marke wider, spricht die Zielgruppe an und passt in die jeweilige Branche ohne dabei unterzugehen.

In den entscheidenden Momenten der Customer Journey sollte der Markenname sofort in den Sinn kommen. Er sollte deshalb leicht zu schreiben, auszusprechen und zu merken sein.

Ein starker Markenname ist außerdem so flexibel, dass er zukünftiges Wachstum nicht einschränkt. Schau dir zum Beispiel Allbirds oder Puma an. Ihre Namen sind vielseitig und offen. Anders ist es bei einem Namen wie Happy Socks, der eher einschränkt.

Weiterlesen

Wie du einen starken Markennamen entwickelst, erfährst du hier.

5. Unverwechselbare visuelle Identität

Starke Marken haben eines gemeinsam: eine markante visuelle Identität. Dazu gehören ein gut gestaltetes Logo, Markenfarben, Typografie und andere Elemente, die die Marke sofort erkennbar machen.

Nimm zum Beispiel Mailchimp. Die markante gelbe Farbe, der freundliche Charakter Freddie und die unverwechselbare, leicht skurrile Stimme wirken zusammen und schaffen eine einprägsame, zugängliche Marke. Diese konsequent eingesetzten Elemente machen Mailchimp sofort erkennbar, selbst wenn der Name nicht sichtbar ist.

Wenn du neugierig bist, wie du dieses Maß an Markenwiedererkennung selbst erreichen kannst, schau dir meinen Artikel „Was macht eine Marke wiedererkennbar?” an.

Doch die visuelle Identität deiner Marke dient nicht nur der Wiedererkennung, sondern signalisiert deinen Kunden auch, wie kompetent dein Unternehmen ist. Denn dank des Halo-Effekts gehen Menschen davon aus, dass, wenn das Design gut ist, auch die Produkte oder Dienstleistungen von hoher Qualität sein müssen.

5. Markante verbale Markenidentität

Starke Marken gehen über das Visuelle hinaus und entwickeln eine eigene Markenstimme in allen Berührungspunkten mit der Marke. Diese verbale Identität hilft ihnen, eine Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen und unvergessliche Erlebnisse zu schaffen.

Mithilfe dieser verbalen Identität können Marken auf persönlicher Ebene mit ihrer Zielgruppe in Kontakt treten und unvergessliche Erlebnisse schaffen, beispielsweise durch humorvolle Werbung oder leicht verständliche Produktanleitungen.

So wie die visuelle Identität die Persönlichkeit einer Marke widerspiegelt, sollte auch die verbale Identität ihre Einzigartigkeit und ihre Stärken zeigen. Ob verspielt und locker oder professionell und autoritär, sie sorgt für einen einheitlichen Ton in jeglicher Kommunikation.

Ein gutes Beispiel ist Innocent Drinks: Die Marke nutzt einen freundlichen, lockeren und humorvollen Ton, der besonders bei jungen, gesundheitsbewussten Konsumenten gut ankommt.

Weiterlesen

Wenn du lernen möchtest, wie du eine unverwechselbare Markenstimme entwickelst, findest du hier die passenden Inputs..

6. Starkes Brand Storytelling

Brand Storytelling hat die Kraft, das Publikum auf einer emotionalen Ebene anzusprechen und eine Verbindung herzustellen. Dadurch wird die Loyalität gefördert und unvergessliche Markenerlebnisse geschaffen.

Ein Beispiel dafür ist erneut Patagonia. Das Unternehmen erzählt Geschichten über sein Engagement für die Umwelt und schafft dadurch Authentizität und Vertrauen.

Indem Patagonia seine Kunden einlädt, Teil von etwas Bedeutungsvollem zu sein, weckt das Unternehmen ein Gefühl von Zweckmäßigkeit und stärkt die Loyalität der Kunden.

Weiterlesen

In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Business mit Brand Storytelling voranbringen kannst.

8. Besondere Markenerlebnisse

Starke Marken setzen alles daran, an jedem Kontaktpunkt positive und unvergessliche Erlebnisse zu schaffen. Sie wissen, dass jede Interaktion eine Chance ist, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und die Kundenbindung zu stärken.

Markenerlebnisse können über verschiedene Kanäle wie Produkte, Dienstleistungen oder Kundensupport vermittelt werden.

Nehmen wir zum Beispiel Zappos. Als eine Kundin Schuhe für ihren Mann bestellte und dieser später verstarb, reagierte Zappos nicht nur kulant auf die Rücksendung, sondern überraschte die Kundin auch mit einem einfühlsamen Akt der Anteilnahme. Sie schickten ihr Blumen.

Starke Marken fördern die Loyalität und sorgen für Weiterempfehlungen, indem sie mehr tun, als erwartet.

9. Konsistente Markenkommunikation

Konsistenz in der Markenkommunikation ist der Schlüssel zum Aufbau von Vertrauen und zur Schaffung einer starken Markenidentität.

Erfolgreiche Marken wie Nike verstehen das. Sie achten sehr darauf, einen einheitlichen Ton, Look und Feel über alle Berührungspunkte hinweg beizubehalten.

Sei es die ikonische Tagline „Just do it“ oder das charakteristische Swoosh-Logo—Nike verankert diese Marken-Assets immer wieder im Bewusstsein der Verbraucher. Dadurch können wir die Marke im entscheidenden Moment leicht erkennen und identifizieren.

Ich finde es spannend, wie ich mir sofort vorstellen kann, wie ein Hotel oder ein Auto von Nike aussehen und sogar riechen würde. Das liegt einzig und allein an der konsequenten Umsetzung ihres Brandings und Marketings.

Weiterlesen

In diesem Zusammenhang könnte dir auch mein Artikel über die Erstellung von Brand Guidelines helfen.

10. Faire Preisgestaltung

Starke Marken setzen auf langfristige Beziehungen statt auf schnelle Gewinne. Sie legen Wert auf Transparenz und ethisches Handeln bei ihrer Preisgestaltung. Denn der Preis ist nicht einfach nur eine Zahl, sondern auch ein Mittel, die Marke zu positionieren. Der richtige Preis spiegelt das Image der Marke wider und ist genau auf die Zielgruppe abgestimmt.

Luxusmarken verlangen zum Beispiel hohe Preise, um Qualität und Exklusivität zu signalisieren, während preisorientierte Marken Erschwinglichkeit in den Vordergrund stellen.

Starke Marken vermeiden außerdem übermäßige Rabatte, weil sie wissen, dass dies den wahrgenommenen Wert ihrer Marke mindern kann.

Weiterlesen

Wenn dich das Zusammenspiel von Preisgestaltung und Markenwahrnehmung interessiert, wird dir dieser Artikel gefallen.

10. Kollaborationen und Markenpartnerschaften

Starke Marken erkennen den Wert von strategischen Partnerschaften.

Durch die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Marken erweitern sie ihre Reichweite und schaffen Vorteile für beide Seiten.

Ein Beispiel hierfür ist Garage Project, eine lokale Brauerei aus Wellington. Sie arbeiten mit Künstlern und anderen Unternehmen wie Belen (vegane Bäckerei) und Whittaker’s (Schokolade) zusammen. Durch diese Partnerschaften entstehen hübsche Bieretiketten, Süßwaren mit Biergeschmack und vieles mehr.

Durch diese Kollaborationen lockt Garage Project ein breiteres Publikum an und verbessert sein Markenimage.

Weiterlesen

In diesem Artikel findest du viele weitere Beispiele für Co-Branding.

12. Kundenerwartungen erfüllen

Erfolgreiche Marken wissen, dass es wichtig ist, hochwertige Produkte oder Leistungen zu liefern—und nicht zu versprechen. Denn wenn Marken ihre Versprechen nicht einhalten, können Vertrauen und Glaubwürdigkeit schnell schwinden.

Ein Beispiel dafür ist Volkswagen. Mithilfe einer Software hat das Unternehmen bei Abgastests betrogen. Dies führte zu erheblichen Konsequenzen wie hohen Geldstrafen und einem beschädigten Markenimage. Es hat Jahre gedauert, es wieder aufzuarbeiten.

Ehrlichkeit ist also das A und O, wenn es um langfristigen Markenaufbau geht.

13. Innovation und Zukunftsorientierung

Schließlich zeichnen sich starke Marken dadurch aus, dass sie innovativ sind und die Bedürfnisse ihrer Kunden im Blick behalten.

Nimm zum Beispiel die Marke Arc’teryx. Sie ist bekannt für ihren hohen Anspruch an Performance und Handwerkskunst und treibt mit neuen Stofftechnologien und minimalistischen, funktionalen Designs Innovation ständig voran.

Dank ihres eigenen Test- und Designzentrums kann Arc’teryx schnell agieren und bleibt so an der Spitze innovativer Outdoor-Produkte.

Erfolgreiche Marken schaffen es außerdem, in einem dynamischen und sich ständig wandelnden Markt stets relevant zu bleiben. Sie beobachten Trends, Kundenbedürfnisse sowie technologische Entwicklungen und passen ihre Strategien und Angebote proaktiv an.

So wie Netflix, das sich von einem DVD-Verleih zu einer Streaming-Plattform entwickelt hat, um den veränderten Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Hier ein kurzer Rückblick über die 13 Merkmale, die starke Marken meist gemeinsam haben:

  1. Sie kennen ihre Zielgruppe genau und gehen auf deren Bedürfnisse ein.
  2. Sie heben sich mit einer klaren Positionierung ab.
  3. Sie haben eine klare Mission und umsetzbare Kernwerte.
  4. Sie wählen einen passenden Markennamen.
  5. Sie entwickeln eine unverwechselbare visuelle Identität.
  6. Sie schaffen eine ebenso klare verbale Identität.
  7. Sie erzählen Geschichten, die emotionale Verbindungen aufbauen.
  8. Sie gestalten außergewöhnliche Markenerlebnisse an jedem Touchpoint.
  9. Sie kommunizieren konsistent, um Wiedererkennung zu fördern und Glaubwürdigkeit aufzubauen.
  10. Sie stimmen ihre Preisgestaltung mit ihrer Positionierung ab.
  11. Sie kooperieren und bauen strategische Partnerschaften auf.
  12. Sie erfüllen die Erwartungen ihrer Kunden.
  13. Sie setzen auf Innovation und passen sich an, um relevant zu bleiben.

Wenn du dich auf diese Dinge konzentrierst, kannst du eine Marke aufbauen, die nicht nur auffällt, sondern auch langfristig Bestand hat. Eine Marke, die Vertrauen schafft, Wachstum ermöglicht und Menschen bewegt.

Möchtest du deine Marke stärken? Dann melde dich gerne und wir schauen gemeinsam, wie ich dich unterstützen kann.

Titelbild von Kaboompics

Bild von Nine Blaess
Nine Blaess

Ich helfe kleinen Unternehmen, unverwechselbare und authentische Marken aufzubauen. In diesem Blog teile ich praktische Einblicke aus über 10 Jahren Erfahrung in Branding, Design und Strategie, die du sofort umsetzen kannst.

Das könnte dir auch gefallen …