10 Typografie-Tipps, um deine Designs auf das nächste Level zu bringen

The image displays the text "Type Tips" written in the font "Editorial New" with a glass filter applied to it using Photoshop. The font is centered on a plain white background. This experimental image is used to accompany a blog post titled "Mastering Type: 10 Typography Tips to Take Your Designs to the Next Level."

Von Nine Blaess | 3:45 min

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    Hast du dich schon einmal gefragt, warum manche Designs so viel ansprechender aussehen als andere? Ich habe schon viele Designs analysiert und festgestellt, dass es oft an der Typografie liegt. Typografie kann einen erheblichen Einfluss auf die Qualität und Wirkung deiner Arbeit haben. Um deine Designs aufs nächste Level zu bringen, habe ich zehn praktische Typografie-Tipps zusammengestellt, die du direkt umsetzen kannst.

    Ob du ein Design-Profi bist oder gerade erst anfängst—diese Tipps bieten dir konkrete und praktische Möglichkeiten, um deine Typografie-Skills zu verbessern.

    1. Wähle professionell designte Schriftarten

    Professionelle Schriftarten wurden von erfahrenen Schriftdesignern entworfen und bieten eine breite Palette von Stilen und Schriftschnitten. Sie durchlaufen eine höhere Qualitätskontrolle, um Konsistenz und Lesbarkeit auf verschiedenen Plattformen und Geräten zu gewährleisten.

    Wenn du auf der Suche nach Inspiration für die Verwendung von Schriftarten bist, dann schau mal in meinen monatlichen Font Fix für Februar und März rein.

    Design-Tipp: Viele professionelle Type Foundries bieten Designern kostenlose Testversionen ihrer Schriften an. Nutze diese Möglichkeit um mit verschiedenen Schriftarten zu experimentieren.

    2. Wende Hierarchie an

    Um den Betrachter nicht mit zu vielen Informationen zu überfordern, braucht jedes Design eine klare Hierarchie der Informationen.

    Du kannst dies zum Beispiel durch die Verwendung von unterschiedlichen Schriftgrößen, -schnitten und -farben erreichen. Auf diese Weise kannst du das Auge des Lesers lenken und die wichtigsten Informationen hervorheben.

    Screenshot from MyMind website illustrating the importance of clear hierarchy in design. The image shows a layout with multiple elements arranged in a hierarchical manner, with a clear indication of which element should be noticed first, second and third. This image is relevant to the topic of typography tips.
    Image source: MyMind website, mymind.com

    Design-Tipp: Frage dich beim Designen, welche Informationen der Leser als Erstes, als Zweites, Drittes … wahrnehmen soll.

    3. Nuzte Grid-Systeme

    Raster teilen ein Layout in Spalten und Zeilen, um einen Bezugsrahmen für die Platzierung von Inhalten zu schaffen. Sie helfen dadurch Text und Bilder einheitlich und geordnet auszurichten.

    Es gibt verschiedene Arten von Rastern, wie beispielsweise:

    • das Manuskript-Raster,
    • das Spaltenraster,
    • das modulare Raster,
    • das Grundlinienraster (engl. Baseline Grid),
    • und das hierarchische Raster.

    Je nach Anwendung eignen sich bestimmte Arten von Rastern besser als andere. So verwendet man ein Manuskriptraster meist für Buch-Layouts, während ein Spaltenraster sich gut für Webdesigns eignet.

    Typography tips: On the left side of the image, there is a design layout displayed using a modular grid system. On the right side, there is an overlay that shows the grid lines used in the design.
    Modular grid system explained

    Design-Tipp: Nimm dir etwas Zeit und experimentiere mit verschiedenen Rastertypen, um zu schauen, welcher Typ für dein Projekt am besten geeignet ist.

    4. Mische nicht zu viele Schriftarten miteinander

    Bei der Wahl von Schriftarten für dein Design gilt oft: Weniger ist mehr. Wenn du zu viele verschiedene Schriftarten verwendest, kann dein Design schnell überladen und unprofessionell wirken. „Nicht mehr als drei“ ist eine gute Faustregel beim Kombinieren von Schriftarten.

    Design-Tipp: Zu ähnliche Schriftarten harmonieren nicht miteinander. Versuche Kontrast zu erzeugen und zum Beispiel eine Serifen-Schriftart mit einer serifenlosen Schriftart zu kombinieren. In diesem Artikel findest du weitere Tipps zur Kombination von Schriftarten.

    5. Nutze Kontrast

    Ich habe es eben schon angedeutet: Kontrast kannst du durch die Kombination von Schriftarten erzeugen. Aber auch durch Größe, Farbe und Gewicht (bold vs. light) von Schriften. Kontrast hilft dir, eine klare Hierarchie von Informationen zu schaffen und das Auge des Lesers zu lenken.

    A screenshot from the Jokolade website showcasing effective use of color to direct attention to typography. The screenshot features a chocolate packaging where information is placed on a bright yellow lemon to stand out.
    Image source: Jokolade Website, www.jokolade.de

    Design-Tipp: Kontrast kann natürlich nicht nur durch Typografie, sondern auch durch andere Elemente wie Form oder Bilder, geschaffen werden.

    6. Nutze Weißraum

    Anfänger machen oft den Fehler, Weißraum zu vernachlässigen. Aber du musst nicht jeden Zentimeter mit Text oder Bildern zu füllen—oft ist weniger mehr.

    Unter Weißraum versteht man die leeren Bereiche rund um die Gestaltungselemente. Wenn du Weißraum bewusst einsetzt, kannst du ein Gefühl der Ausgewogenheit schaffen und das Auge auf die wichtigen Elemente lenken.

    The Aesop website is an example of effective use of white space. The website features an off-white background with large amounts of negative space, creating a clean and minimalist look.
    Image source: Aesop website, www.aesop.com

    Design-Tipp: Versuch einmal, alles wegzulassen, was für die Vermittlung deiner Botschaft nicht notwendig ist. Dann fang langsam an, Designelemente hinzuzufügen.

    7. Passe den Zeilendurchschuss an

    Der Zeilendurchschuss (engl. leading) bezeichnet den Abstand zwischen den Textzeilen. Ein geeigneter Zeilenabstand ist weder zu groß noch zu klein, um das Auge zwischen den Textzeilen zu führen und Lesbarkeit zu gewährleisten.

    Der Zeilenabstand wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie der Schriftart, -größe und Zeilenlänge. Längere Zeilen erfordern in der Regel einen größeren Zeilendurchschuss als kürzere, während Überschriften tendenziell einen kleineren Zeilenabstand brauchen als Bodytext.

    Design-Tipp: Ein Zeilenabstand von 1,2 bis 1,5 mal der Schriftgröße ist meist ein guter Ausgangspunkt.

    8. Beachte das Kerning

    Beim Kerning geht es darum, die Abstände zwischen den Buchstaben anzupassen, um das Aussehen und die Lesbarkeit des Textes zu verbessern. Besonders wichtig ist dies zum Beispiel beim Logo-Design oder bei Überschriften.

    Gutes Kerning führt zu einem ausgewogenen und einheitlichen Schriftbild, während schlechtes Kerning zu unschönen Abständen führen kann, die die Lesbarkeit und Ästhetik beeinträchtigen.

    An illustration depicting two words, one on the left and one on the right, with an arrow pointing from left to right. The word on the left appears with irregular spacing between the letters, while the word on the right has uniform spacing between the letters. This is called kerning. Typography tip: kern your headlines

    Design-Tipp: Wenn du deine Kerning-Skills trainieren willst, kann dieses Kerning-Spiel dir vielleicht helfen.

    9. OpenType-Funktionen und -Glyphen verwenden

    OpenType-Funktionen und Glyphen sind Tools, die deine Typografie schnell aufwerten können. Sie bieten eine Vielzahl von Funktionen, wie Ligaturen, alternative Zeichen und Kapitälchen.

    Ligaturen sind beispielsweise Kombinationen aus zwei oder mehr Buchstaben, die nahtlos ineinander übergehen und dadurch ein ansprechenderes Schriftbild erzeugen.

    Design-Tipp: Um auf die OpenType-Funktionen und das Glyphen-Bedienfeld in Illustrator zuzugreifen, gehst du zum Menü „Fenster“ und wählst „Schrift > OpenType“ oder „Schrift > Glyphen“.

    10. Verwende die richtige Interpunktion

    Eine klare und verständliche Zeichensetzung ist ein wichtiger Bestandteil einer gelungenen Typografie. Sie hilft dabei, Verwirrung zu vermeiden und sicherzustellen, dass deine Botschaft klar und deutlich beim Leser ankommt. Achte daher darauf, Satzzeichen wie Kommas, Bindestriche und Gedankenstriche korrekt und mit dem richtigen Abstand zu verwenden.

    Wenn du deine Kenntnisse in der Interpunktion verbessern möchtest, findest du hier eine kurze Liste der häufigsten Interpunktionszeichen, die oft verwechselt werden:

    • Verwende einen Bindestrich (-), um zwei oder mehr Wörter zu einem zusammengesetzten Wort zu verbinden oder um Wörter am Ende einer Zeile zu trennen.
    • Verwende einen Gedankenstrich, oder En-Dash (–), um eine Spanne von Zahlen anzugeben oder um zwei zusammenhängende Wörter zu verbinden.
    • Verwende einen Gedankenstrich mit der Länge eines Gevierts, oder Em Dash (—), um eine Unterbrechung in der Gedanken- oder Satzstruktur zu kennzeichnen oder um Klammerausdrücke abzusetzen.
    • Verwende einen Mittelpunkt (·) anstelle von Aufzählungszeichen, um eine Liste zu trennen.
    • Verwende richtige Anführungszeichen („ “), um ein direktes Zitat oder ein Wort oder eine Phrase in einem bestimmten Sinn zu kennzeichnen.
    • Verwende einen Apostroph (’), um die Auslassung von Buchstaben in einem Wort anzuzeigen.
    • Verwende eine Ellipse (…), um das Auslassen von Wörtern anzudeuten oder um einen Gedankenabbruch zu suggerieren.
    • Verwende die richtigen Symbole, wie zum Beispiel ½ anstelle von 1/2.

    Die Typografie spielt eine entscheidende Rolle im Designprozess. Folge diesen 10 Tipps um deine Typografie-Skills zu perfektionieren und du wirst sehen, wie deine Designs sich deutlich verbessern werden.

    Wenn du diesen Artikelhilfreich fandest, könnte dir auch „Wie finde ich die perfekte Schrift für meine Marke“ gefallen.

    Du möchtest mehr zum Thema Typografie erfahren? Zahlreiche Bücher und Kurse bieten eine hervorragende Möglichkeit, tiefer in das Thema einzutauchen.

    Eine wertvolle Ressource ist auch die The Flawless Typography Checklist von Typewolf. Diese Checkliste fasst das Wissen aus verschiedenen Quellen zusammen und bietet somit eine umfassende Übersicht zum Thema.

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