Brand Fonts: Alles, was du über die Auswahl deiner Marken-Schriftarten wissen musst

Frau hält den Buchstaben 'a'. Dies ist das Titelbild für einen umfassenden Artikel über Marken-Schriftarten

Von Nine Blaess | 11:42 min

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    Bei der Auswahl von Marken-Schriftarten geht es um mehr als nur Ästhetik. Deine Marken-Typografie prägt maßgeblich das Gesamtbild deiner Markenidentität und die Art und Weise, wie Menschen dein Unternehmen wahrnehmen und mit ihm interagieren.

    In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Marken-Schriftarten wissen musst, ihren Einfluss auf unsere Wahrnehmung und welche praktischen Ressourcen dir bei der Auswahl deiner Marken-Typografie helfen können.

    Am Ende wirst du in der Lage sein, eine fundierte Entscheidung zu treffen und eine Schriftart auszuwählen, die zu deiner einzigartigen Markenpersönlichkeit passt und deine Zielgruppe begeistert.

    Eine Kurzanleitung zur Auswahl von Marken-Schriften findest du hier.

    Unterschied zwischen Brand Font und Brand Typeface

    Bevor wir uns mit Marken-Schriften beschäftigen, lass uns kurz den Unterschied zwischen einer „Brand Font“ (Marken-Schriftart) und einer „Brand Typeface“ (Marken-Schriftfamilie) klären.

    Der Begriff „Brand Font“ wird zwar häufig verwendet, aber das, wonach du eigentlich suchst, ist eine „Brand Typeface“.

    Und wieso? Ganz einfach: Eine Schriftfamilie (Typeface), sagen wir Futura, umfasst eine ganze Reihe von Stilen, während eine Schriftart (Font) nur einen dieser Stile bezeichnet, zum Beispiel „Futura Regular“.

    Deine Marken-Typography muss flexibel genug für eine ganze Reihe verschiedener Anwendungen sein und zukünftiges Markenwachstum zulassen. Daher sind Marken-Schriftfamilien besser geeignet.

    Was ist der Zweck von Marken-Schriftarten?

    Genau wie dein Logo, deine Markenfarben und andere visuelle Elemente sollten auch deine Marken-Schriftarten dabei helfen, die einzigartige Identität deiner Marke zum Ausdruck zu bringen.

    Konsistenz spielt dabei eine entscheidende Rolle.

    Stell dir vor, jedes Mal wenn du mit einer Marke in Kontakt kommst, siehst du eine andere Schriftart—das wäre ziemlich chaotisch, oder?

    Durch die konsequente Verwendung der gleichen Schriftarten über alle Kontaktpunkte mit deiner Marke hinweg schaffst du ein einheitliches Erlebnis für jede Interaktion mit deiner Marke.

    Mit der Zeit stärkt diese Konsistenz den Wiedererkennungswert und macht es den Menschen leichter, sich an deine Marke zu erinnern. Außerdem vermittelt es ein Gefühl der Zuverlässigkeit und zeigt, dass die Marke eine Konstante ist, der man vertrauen kann.

    Merkmale einer guten Markenschriftart

    Eine gute Marken-Schriftart findet die perfekte Balance zwischen Einzigartigkeit, Lesbarkeit und harmonischer Anpassung an die Identität deiner Marke.

    Hier sind einige Faktoren, die du bei der Auswahl deiner Marken-Schriftart berücksichtigen solltest:

    Anpassung an die Markenidentität

    Die Schriftart—oder auch die Kombination von Schriftarten—sollte die Persönlichkeit, die Werte und die Positionierung deiner Marke widerspiegeln.

    Egal, ob deine Marke modern und innovativ, traditionell und zuverlässig oder kreativ und verspielt ist—die Merkmale der Schriftart sollten zum beabsichtigten Markenimage passen.

    Unverwechselbarkeit

    Eine gute Marken-Schriftart sollte sich deutlich von anderen abheben und leicht erkennbar sein. Durch individuelle Merkmale kann eine Schriftart dabei helfen, dass Menschen sich an deine Marke erinnern und sie identifizieren können.
    Air New Zealand als auch die New York Times sind gelungene Beispiele dafür.

    Lesbarkeit

    Aber denk daran: Vor allem muss deine Marken-Schriftart gut lesbar sein. Sie sollte auf allen Medien, in verschiedenen Größen und vor unterschiedlichen Hintergründen problemlos zu entziffern sein.

    Lesbarkeit hat Vorrang vor Auffälligkeit, besonders im Fließtext.

    Vielseitigkeit

    Die von dir ausgewählte Schriftart sollte in verschiedenen Anwendungen, auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen gut funktionieren.

    Denke auch daran, dass du Text hervorheben können solltest, zum Beispiel durch Kursivschrift. Wenn möglich, entscheide dich für eine Schriftfamilie (Typeface), die eine breite Palette von Schnitten und Stilen bereitstellt.

    Harmonische Kombination

    Wenn du mehrere Marken-Schriftarten verwendest, achte darauf, dass sie sich gegenseitig ergänzen und ein harmonisches Paar ergeben.

    Wir werden später noch etwas näher auf die Kombination verschiedener Schriftarten eingehen.

    Zeitlosigkeit

    Es ist verlockend, Design-Trends zu folgen. Aber eine gute Marken-Schriftart ist zeitlos. Vermeide Brand Fonts, die schnell veralten können. Deine Markenidentität sollte langfristig relevant bleiben.

    Barrierefreiheit

    Achte darauf, dass die von dir gewählten Schriftarten den Barrierefreiheitsrichtlinien entsprechen, sodass deine Inhalte für alle Nutzer zugänglich sind, einschließlich Menschen mit Sehbehinderungen.

    Das Material Design Tool ist eine hilfreiche Ressource in Sachen Web-Barrierefreiheit.

    Lizenzierung

    Um rechtliche Probleme zu vermeiden, solltest du immer sicherstellen, dass du die richtige Lizenz für die Schriftarten hast.

    Als Alternative kannst du auch Open-Source-Schriften oder maßgeschneiderte Schriften in Erwägung ziehen. Wir werden später noch näher auf dieses Thema eingehen.

    Konsistenz

    Ich kann es nicht genug betonen: Konsistenz ist der Schlüssel zum Aufbau einer starken Marke.

    Entscheide dich für ein oder zwei Brand Fonts, die du an sämtlichen Kontaktpunkten mit deiner Marke verwenden kannst, sei es digital oder gedruckt—und bleibe dabei.

    Anpassungsfähig an Wachstum

    Wähle Marken-Schriftarten, die sich gut an die zukünftige Entwicklung deines Unternehmens anpassen können.

    Manche Schriftarten unterstützen beispielsweise verschiedene Sprachen und Zeichen, wie zum Beispiel Hebräisch oder Japanisch. Ist das für deine Marke relevant?

    Da meine Kunden vor allem aus dem deutschsprachigen Raum und Neuseeland stammen, überprüfe ich beispielsweise, ob die Schriftarten die deutschen Umlaute (ä, ö und ü) bzw. die Māori-Makrons (ā, ē, ī, ō, ū) enthalten.

    Außerdem suche ich meist nach umfangreicheren Schriftfamilien, damit wir im Falle von Wachstum immer ein paar extra Schnitte zur Hand haben.

    Persönlichkeiten von Schriftarten

    Interessanterweise können Schriftarten unsere Wahrnehmung, Gefühle und Verhalten beeinflussen. Subtile Merkmale der Schrift wirken sich darauf aus, wie wir den Text interpretieren und aufnehmen.

    Um eine erfolgreiche Markenidentität zu schaffen, solltest du deine Marken-Schriftarten strategisch auswählen. Denn die Schriftart sollte das gewünschte Markenimage widerspiegeln.

    Schauen wir uns mal verschiedene Attribute an, um die Persönlichkeiten von Schriftarten zu verstehen:

    • Serifen vs. serifenlose Schriften
    • Hoher vs. geringer Kontrast
    • Vertikaler vs. diagonaler Druck
    • Niedrige vs. hohe x-Höhe
    • Condensed vs. extended
    • Runde vs. eckige Buchstabenformen

    Serifen vs. serifenlose Schriften

    Es gibt viele Klassifizierungen und Unterklassifizierungen, wie zum Beispiel Slab-Serif, Monotype, humanistische Sans-Serifs und Script-Fonts … um nur ein paar zu nennen.

    Halten wir es einfach und konzentrieren uns nur auf die Unterscheidung zwischen Serifen und serifenlosen Schriften.

    zeigt den Unterschied zwischen Serifen- und Sans-Serif-Schriften durch den Vergleich von Garamond und Helvetica

    Serifen-Schriften

    Serifenschriften haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert, als Steinmetze Buchstaben in Felsen meißelten.

    Man erkennt sie an den dekorativen Schnörkeln am Ende der Buchstabenformen—den Serifen. Dank ihrer Geschichte nehmen wir Serifenschriften als elegant, vertrauenswürdig und etabliert wahr. Anwaltskanzleien, Weinkellereien oder Zeitungen könnten Serifenschriften wählen, um ihre Zuverlässigkeit und Kultiviertheit zu demonstrieren.

    In den letzten zehn Jahren gab es allerdings auch einen Trend zur spielerischen Anwendung von Serifenschriften.

    Einige bekannte Serifenschriften sind  BaskervilleTimes New Roman und Garamond. Zu den Open-Source-Optionen gehören Playfair Display oder Lora.

    Sans-Serif-Schriften

    Serifenlose Schriften kamen um 1800 auf. Sie wurden jedoch erst in den 1920-30er Jahren dank der Bauhaus-Bewegung populär.

    Während Serifen-Schriften ein Gefühl von Tradition und Eleganz vermitteln, haben serifenlose Schriften eine moderne und klare Ästhetik. Sie fügen sich nahtlos in alltägliche Designs in einer Reihe von Branchen ein—von Sport- bis zu Tech-Unternehmen.

    FuturaUnivers und Helvetica  sind beliebte serifenlose Schriftarten. Wenn du nach Open-Source-Alternativen suchst, kannst du RobotoOpen Sans, Source Sans 3 oder Inter in Erwägung ziehen.

    Tipp: Kombiniere nicht zwei Fonts derselben Klassifizierung. Statt zwei Serifen-Schriften solltest du eher eine serifenlose Schrift mit einer Serifen-Schrift kombinieren. Dadurch entsteht ein stärkerer Kontrast, und die Schriftarten konkurrieren nicht miteinander.

    Hoher vs. geringer Kontrast

    Kommen wir nun zum Kontrast der Schrift.

    Der Kontrast ist die Variation der Strichstärke innerhalb der Buchstabenformen. Schriftarten mit hohem Kontrast haben deutliche Unterschiede, während Schriftarten mit niedrigem Kontrast eher gleichmäßige Strichstärken haben.

    Kontrastreiche Schriften strahlen ein Gefühl von Raffinesse aus. Man findet sie oft im Branding von Luxus-Labels oder in gehobenen Hotels, wo sie auf die Exklusivität und das gehobene Preisniveau hinweisen.

    Bodoni ist ein gutes Beispiel für eine kontrastreiche Schriftart, und Prata, wenn du nach einer lizenzfreien Alternative suchst.

    Kontrastarme Schriftarten wie Helvetica hingegen vermitteln Robustheit und Vertrauen.

    Die Abbildung zeigt den Unterschied zwischen hohem vs geringem Kontrast in Typografie durch den Vergleich von Bodoni und Helvetica

    Tipp: Verwende kontrastreiche Schriftarten nur für Überschriften und großen Text. Ihre feinen Linien machen sie in kleinen Größen, wie in Fließtext, schwer zu lesen.

    Vertikale Achse vs. diagonale Achse

    Schauen wir uns einen weiteren Aspekt an: die Achse, oder den Winkel, in dem der Kontrast innerhalb der Buchstabenformen auftritt. Um die Neigung der Achse einer Schriftart festzustellen, schau dir einfach den Buchstaben „O“ an.

    Die Abbildung erläutert den Unterschied zwischen vertikaler und diagonaler Achsenneigung in Typografie anhand der Schriftarten Bodoni und Garamond

    Schriftarten mit diagonaler Achsenbetonung, wie z. B. Garamond, haben ihren Ursprung in der Kalligrafie der alten römischen Typografie. Sie haben eine warme und menschliche Ausstrahlung und sind leicht lesbar. Deshalb werden sie häufig in Fließtexten verwendet.

    Schriften mit vertikaler Achse, wie Bodoni, haben dagegen ein moderneres, fast industrielles und strenges Schriftbild.

    Tipp: Kombiniere Schriften mit ähnlichen Achsenneigungen.

    Niedrige vs. hohe x-Höhe

    Nun zu einem weiteren Faktor: die x-Höhe. Die X-Höhe ist die Gesamthöhe eines klein geschriebenen „x“.

    Sie kann den Charakter und die Lesbarkeit einer Schriftart beeinflussen.

    Eine Schriftart mit niedriger x-Höhe, wie Mr Eaves, kann zarter und hochwertiger wirken, während eine Schriftart mit hoher x-Höhe, sagen wir Helvetica, kräftiger und robuster erscheint.

    Veranschaulichung von Schriftarten mit niedriger und hoher x-Höhe durch den Vergleich von Mr. Eaves und Helvetica

    Wenn du mit Fließtext arbeitest, achte besonders auf die x-Höhe.

    Schriftarten mit einer geringen x-Höhe können in kleineren Größen Probleme bereiten, da ihre Zähler (die eingeschlossenen Zwischenräume in Buchstaben wie „c“) dazu neigen, sich optisch aufzufüllen und möglicherweise als „o“ gelesen werden.

    Andererseits haben Schriftarten mit einer hohen x-Höhe ihre eigenen Probleme.

    Beim Lesen neigt unser Gehirn dazu, die Form ganzer Wörter und nicht einzelner Buchstaben zu erfassen. Bei Schriftarten mit einer außergewöhnlich großen x-Höhe kann das Auge Mühe haben, diese Wortformen zu unterscheiden, was das Lesen erschwert.

    Tipp: Beim Pairing von Schrift wähle Schriftarten mit einer ähnlichen x-Höhe, sodass sie zusammengehörig wirken.

    Condensed vs. extended

    Als Nächstes geht es um condensed und extended Fonts.

    Condensed-Schriften wie Gotham Condensed sind schmal und haben enge Abstände, was sie nützlich macht, um viel Text auf kleinem Raum unterzubringen. Sie werden häufig in Zeitungsüberschriften oder anderen Situationen verwendet, in denen Platz knapp ist.

    Condensed Fonts wirken präzise und vermitteln ein Gefühl von Zuverlässigkeit und Professionalität. Sie wirken auch energiegeladener, weshalb sie sich zum Beispiel für Sportmarken eignen.

    Extended Fonts, wie Franklin Gothic Wide, sind dagegen breiter und luftiger. Sie werden häufig in Designs verwendet, die Positivität, Leichtigkeit und Offenheit vermitteln.

    Die Darstellung zeigt den Unterschied zwischen den Fonts 'Akzidenz Grotesk condensed' und 'Akzidenz Grotesk extended'

    Tipp: Superfamilies haben oft condensed und extended Schnitte. Du kannst verschiedene Schnitte kombinieren, um Spannung und Interesse zu erzeugen.

    Runde vs. eckige Buchstabenformen

    Sehen wir uns nun das letzte Merkmal an: die Form der Buchstaben selbst.

    Abgerundete Buchstabenformen haben oft eine positive, emotionale Assoziation und rufen ein Gefühl von Glück, Komfort und Freundlichkeit hervor. Ihr weiches und verspieltes Aussehen macht sie beispielsweise für Marken geeignet, die sich an Kinder oder Familien richten.

    Eine Studie hat dies bewiesen: Menschen assoziieren demnach mit geschwungenen, hellen und serifenlosen Schriften positive Eigenschaften wie Lebendigkeit, Glitzern, Verträumtheit und Schwung.

    Eckige Buchstabenformen hingegen vermitteln ein Gefühl von Stärke, Stabilität und Autorität. Diese Eigenschaft macht sie zu einer häufigen Wahl für Corporate Branding.

    Kostenlose vs. kostenpflichtige vs. maßgeschneiderte Schriften—was ist besser?

    Ob du dich für kostenlose, kostenpflichtige oder maßgeschneiderte Schriftarten entscheidest, hängt von den Prioritäten, dem Budget und den langfristigen Zielen deiner Marke ab. Jede Option bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich.

    Schauen wir uns das einmal genauer an:

    Kostenlose Schriftarten

    Es gibt eine große Auswahl an lizenzfreien Schriftarten Sie sind eine kostengünstige Option für Start-ups oder kleine Unternehmen mit begrenztem Budget. Aber weil sie so allgegenwärtig sind, sind sie oft nicht sehr markant.

    Vorteile

    • Kostengünstig für kleine Unternehmen und Start-ups
    • Leicht zugänglich für alle beteiligten Designer

    Nachteile

    • Oft gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Schnitten und Stilen
    • Sie werden häufig verwendet, was sie weniger markant und originell macht
    • Die Qualität kostenloser Schriftarten kann variieren
    • Einige Schriftarten sind möglicherweise nicht in allen erforderlichen Formaten verfügbar (Web, Print, Desktop)

    Wo kann man lizenzfreie Schriftarten finden?

    Du kannst Open-Source-Schriften auf vielen Plattformen finden, zum Beispiel bei:

    Kostenpflichtige Schriftarten

    Kostenpflichtige Schriftarten bieten eine größere Bandbreite an Möglichkeiten. Sie zeichnen sich oft durch höhere Qualität aus und haben mehr Stile und Schnitte.

    Die Investition in kostenpflichtige Schriftarten kann helfen, deine Marke abzuheben.

    Außerdem bin ich der Meinung, dass es für ein profitables Unternehmen nur fair ist, die Schriftdesigner angemessen für ihre Arbeit zu bezahlen.

    Vorteile

    • Größere Auswahlmöglichkeiten im Vergleich zu kostenlosen Schriftarten
    • Häufig breitere Palette an Stilen und Schnitten
    • Professionelles Design gewährleistet höhere Qualität und Konsistenz
    • Geringere Wahrscheinlichkeit, dass andere Marken dieselben Schriftarten verwenden
    • Breites Spektrum an Preisoptionen

    Nachteile

    • Die Kosten erhöhen dein Branding-Budget
    • Einige Schriftarten sind eventuell nicht in allen benötigten Formaten verfügbar (Web, Print, Desktop)

    Wo kann man kostenpflichtige Schriftarten finden?

    Du kannst kostenpflichtige Schriftarten von verschiedenen Plattformen beziehen, zum Beispiel von Font Foundries oder Drittanbietern. Hier sind ein paar Vorschläge:

    Foundries:

    Andere:

    Maßgeschneiderte Schriftarten

    Wusstest du, dass es eine dritte Option gibt? Maßgeschneiderte Schriftarten heben dein Branding auf die nächste Stufe, da sie speziell für deine Markenidentität entwickelt werden.

    Die Erstellung einer individuellen Schriftart kann anfangs teuer sein, aber langfristig lohnen.

    Insbesondere im Web, wo die Preise oft mit der Benutzerzahl steigen, kann eine individuelle Schriftart langfristig kostengünstiger sein.

    Vorteile

    • Speziell für deine Marke entworfen
    • Schrift kann optimal an die Identität, Botschaften und Werte deiner Marke angepasst werden
    • Eine einzigartige Schriftart kann den Wiedererkennungswert und die Identifikation der Marke steigern
    • Eine individuell entworfene Schriftart kann zu einem langfristigen Asset deiner Marke werden

    Nachteile

    • Hohe Investitionen in Zeit und Budget vorab
    • Integration einer eigenen Schrift in verschiedene Plattformen und Anwendungen setzt technisches Know-how voraus

    Wo anfangen?

    Du möchtest eine maßgeschneiderte Schriftart entwickeln, bist aber unsicher, wo du beginnen solltest? Dein Markendesigner kann dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

    Zusätzlich könnten dir folgende Ressourcen behilflich sein:

    • Einige Foundries wie Dalton Maag oder TypeType gestalten individuelle Markenschriftarten
    • Freelance-Font-Designer
    • Font-Design-Software wie Glyphs

    Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Auswahl von Brand Fonts

    Hier erfährst du in 12 einfachen Schritten, wie du deine Marken-Schriftarten auswählst:

    1. Verstehe deine Marke

    Bevor du dich mit der Auswahl von Schriftarten beschäftigst, ist es entscheidend, ein klares Verständnis für deine Marke zu entwickeln. Dieses Fundament sollte deine Entscheidungen bei der Schriftartenauswahl leiten:

    • Was ist die Mission deiner Marke?
    • Welche zentralen Werte vertritt deine Marke?
    • Wer ist deine Zielgruppe?
    • Wie sieht die Konkurrenzlandschaft aus und was unterscheidet deine Marke?
    • Welche einzigartige Persönlichkeit verkörpert deine Marke?

    2. Definiere die Ziele der Marken-Typografie

    Lege klare Ziele für deine Marken-Schriftarten fest. Dabei kannst du folgende Fragen berücksichtigen:

    • Welche Emotionen möchtest du mit der Schrift hervorrufen?
    • Wie kann sie die Persönlichkeit deiner Marke vermitteln?
    • Wie passt sie zu anderen Markenelementen, wie deiner Markenstimme?
    • Wie kann sie deine Marke differenzieren und wiedererkennbar machen?
    • Wie kann sie dein Publikum ansprechen?
    • Wie hoch ist dein Budget, bzw. was sind deine Prioritäten—kannst oder solltest du dir eine kostenpflichtige oder maßgeschneiderte Schriftart leisten?
    • Ist deine Marke digital ausgerichtet und musst du Ladezeiten im Web berücksichtigen?

    3. Spiegele die Markenpersönlichkeit wider

    Die Auswahl der Schriftart sollte die Persönlichkeit deiner Marke widerspiegeln. Hier zwei Beispiele:

    • Für verspielte Marken könnten unkonventionelle Marken-Schriftarten passend sein.
    • Exklusive Marken könnten sich eher für elegante Schriftarten entscheiden.

    5. Lass dich inspirieren

    Durchstöbere verschiedene Quellen, um Schriftarten zu finden, die zur Marke passen. Hier sind einige Beispiele:

    5. Wähle die passende Schriftklassifizierung

    Schriftarten fallen in vier Hauptkategorien: Serifen, serifenlose Schriften, Skript und Display. Jede Kategorie hat ihren eigenen Vibe:

    • Serifen vermitteln Tradition und Formalität.
    • Serifenlose Schriften stehen für Modernität und Einfachheit.
    • Skript-Schriften können sowohl als elegant als auch als handgemacht wahrgenommen werden.
    • Display-Schriften können luxuriös, dekorativ und markant sein.

    6. Achte auf Lesbarkeit

    Während Wiedererkennbarkeit beim Branding von großer Bedeutung ist, steht die Lesbarkeit an erster Stelle. Stelle sicher, dass deine Brand Fonts in allen Medien und Größen gut lesbar sind, insbesondere im Fließtext.

    7. Kombiniere Schriftarten mit Bedacht

    Wir haben dieses Thema bereits angesprochen: Viele Marken nutzen unterschiedliche Schriftarten, um Variation, Hierarchie und Wiedererkennung zu erzeugen.

    Überlege, eine dominante Schriftart für Überschriften und eine ergänzende Schriftart für den Fließtext zu wählen. Paare Schriftarten, die Kontrast bieten, aber sich ergänzen. Zum Beispiel:

    • Kombiniere verschiedene Klassifizierungen, wie Serifen und serifenlosen Schriftarten.
    • Wähle Schriftarten mit gleichen x-Höhen.
    • Entscheide dich für Schriftarten mit der gleichen Achsenneigung.
    • Nutze unterschiedliche Weights für eine bessere visuelle Hierarchie.
    • Kombiniere Schriftarten mit ähnlichen Eigenschaften. Zum Beispiel Schriften desselben Type-Designers.

    8. Teste über Anwendungen hinweg

    Schriftarten können auf verschiedenen Plattformen und Geräten unterschiedlich dargestellt werden. Stelle sicher, dass die Konsistenz auf allen Plattformen und Geräten, sowohl auf dem Bildschirm als auch im Druck, gewährleistet ist:

    • Teste in verschiedenen Browsern, Betriebssystemen und auf verschiedenen Geräten.
    • Achte darauf, dass die Lesbarkeit von Bannern bis hin zu mobilen Bildschirmen konstant bleibt.

    9. Vermeide Trends

    Trendige Schriftarten mögen verlockend sein, können aber schnell veraltern. Entscheide dich für zeitlose Schriften, die über viele Jahre hinweg relevant bleiben.

    10. Sichere dich rechtlich ab

    Vergewissere dich, dass du die richtige Lizenz für die Verwendung der Schriftarten hast. Die Lizenzbedingungen für Schriften können je nach Anbieter und Verwendungszweck (privat, kommerziell, Web, Druck usw.) variieren.

    11. Achte auf Konsistenz

    Stell sicher, dass deine Marken-Schriftarten einheitlich verwendet werden, auch wenn mehrere Designer beteiligt sind. Erstelle Brand Guidelines als Referenz, um die Schriftarten und deren Nutzung zu spezifizieren.

    12. Hol dir professionelle Hilfe

    Wenn Typografie und Branding nicht zu deinen Fachgebieten gehören, solltest du einen professionellen Markendesigner hinzuziehen. Er kann dich durch den Prozess begleiten und sicherstellen, dass deine Entscheidungen im Einklang mit der Vision deiner Marke stehen.

    Nützliche Typografie-Tools und -Ressourcen

    Hier sind einige weitere nützliche Ressourcen und Tools, die einen Blick wert sind:

    • FontPair: Hilft dir, harmonische Schriftkombinationen für Überschriften und Fließtext zu finden.
    • Typewolf: Bietet Inspiration für neue Schriftarten und Schriftkombinationen.
    • Fonts In Use: Zeigt, wie Schriftarten in realen Designprojekten, einschließlich Branding, eingesetzt werden.
    • Butterick’s Practical Typography: Ein umfassender Online-Leitfaden, der verschiedene Aspekte der Typografie abdeckt, von Schriftanatomie bis zu Formatierungstechniken.
    • In meinem Artikel findest du 20 praktische Tipps zur Verbesserung deiner Typografie.
    • Type Matters“ von Jim Williams bietet Einblicke in die Bedeutung von Schriftarten und Typografie im Branding.

    Zusammenfassung

    Kurz gesagt, die Wahl von Marken-Schriftarten kann eine Herausforderung sein. Doch mit dem Wissen aus diesem Artikel bist du gut gerüstet, um Schriftarten zu finden, die deine Markenidentität widerspiegeln und gleichzeitig unverwechselbar, lesbar, vielseitig und zeitlos sind.

    Brauchst du Hilfe bei der Auswahl deiner Marken-Schriftarten? Ich bin für dich da.

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    Nine Blaess

    Hallo, ich bin Nine. Ich verbinde Strategie und Design, um maßgeschneiderte Markenidentitäten und Websites zu gestalten, die die Einzigartigkeit jedes Unternehmens unterstreichen.

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